Karin Meiner
                 




Meiner Streifen
Unterwegs
Autofahren - reisen - in Bewegung sein.

Distanzen - Räume in kürzester Zeit überwinden.

Die Welt, aus dem Auto heraus betrachtet,

führt zu Gedankenspielen über den “Rund-um-Blick”:

also gleichzeitig vorwärts und im Rückspiegel nach hinten sehen,

rechts und links die Seitenansichten, jeweils auch mit Seitenspiegel,

die die Rückwärtssicht nochmals aufnehmen.

Groß- und Kleinwahrnehmungen im ständigen Perspektivenwechsel.

Die Gedankenbilder im Kopf, die gerade Gesehenes erinnern,

wie die vorbeihuschende Landschaft in Großaufnahme und im Detail,

oder der Blick auf Brücken, Tunnel, Über- und Unterführungen,

Abbiegungen, Überholspuren, Stadtpläne,...

auf Häusermeere und in Straßenschluchten.

Diese äußerlich sichtbaren Zeichen und Formen

unserer hochkomplexen Transportsysteme und urbaner Strukturen

prägen sich in meinem Gedächtnis ein.

Sie führen zu verdichteten Bildern vom Unterwegssein

in der äußeren und inneren Welt.


Karin Meiner

Köln, Mai 1997
Ich möchte diese sprachliche Äußerung neben meine bildnerische Arbeit stellen, da sie auf assoziative Weise Einblick in das Entstehen und Werden meiner Arbeit gibt.

An dieser Stelle verweise ich auf bereits veröffentlichte Texte in meinen beiden Katalogen “Multi Media” 1995 und “Unterwegs” 1997:

Eine kunsthistorische Einordnung “Der einsame Reisende” von Egídio Àlvaro (Paris 1990),
ein philosophisch-essayistischer Beitrag “Die aufklärerische Funktion des metaphysischen Ungehorsams” von Stefanie Enge-Schwer (Aachen 1992)
und den Text “Karin Meiner: Die Stadt auf dem Screen” von Stefan Römer (Köln 1997), der eine ausführliche Beschreibung und komplexe Einordnung des künstlerischen Werkes seit den Anfängen vornimmt.
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